Persischer Garten in Bonn

Im Zusammenhang mit der Ausstellung „ Iran- Frühe Kulturen zwischen Wasser und Wüste“, in der Bundeskunsthalle Bonn, wurde 2017 auf dem Museumsplatz ein kleines "Paradies" erschaffen. Der temporäre Pavillon mit Inforaum, Duftgarten und großer Garten, gab Einblicke in die persische Gartenkunst.

Bauherr: Bundeskunsthalle Bonn In Zusammenarbeit mit Georg Verhas, Architektur& Landschaft, Düsseldorf

   

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Konzept:

Von Mitte April bis Ende Oktober 2017 wurde der persische Garten auf dem Museumsplatz als Rückzugsort von zahlreichen Museumsbesuchern genutzt. Dabei wurde kein bestimmter vorhandener Garten nachgebildet, vielmehr wurde der in Persien entwickelte Archetyp eines mit Wänden geschützten Garten interpretiert: „das Paradies“ Das heute benutzte Wort „Paradies“ geht zurück auf den avestischen Begriff pairidaeza, Umfriedung. Und noch heute finden wir den Wortstamm im spanischen „paredes“ für Wände.

Die Pflanzenauswahl gliedert sich in drei Kategorien: Bäume, Hecken und Beetpflanzen, bestehend aus Sträuchern, Stauden und Zwiebeln.

«Man muss nicht erst sterben, um ins Paradies zu gelangen, solange man einen Garten hat.» (persische Sprichwort)

Baukörper / Raumprogramm:

Der von außen mit vier Wänden umschlossene, rechteckige Pavillon macht neugierig auf seinen Inhalt. Die eingezogene Loggia auf der Südseite, mit Stufen und Rampe, definierte den Eingang.

Der Besucher betritt den kühlen und kaum beleuchteten Innenraum, wo mit Foto- und Filmmaterial die von der UNESCO zum Welterbe ernannten Gartenanlagen vorgestellt werden.

Erst dann geht es weiter in den Garten.

Die mit Ornamentfenster gegliederte Loggia vermittelt zwischen Innen und Außen. Der ca. 8,00 x 8,00 Meter große Duftgarten mit quadratischen Wasserbecken ist mit unterschiedlichen Kräutern und Pflanzen bestückt.

Durch einen weiteren Durchgang betritt man den großen Garten. Dieser folgt ebenfalls der klassischen Vierteilung mit Wasserbecken in der Mitte. Kopfseitig lädt eine schattenspendende Loggia zum verweilen ein.

Fassade:

Es geht um den Garten, nicht das Gebäude. Und doch soll der Garten einen typische persischen Innenhofgarten darstellen. Der Garten braucht also eine räumliche Fassung, die die Sprache persicher Hausarchitektur spricht, eine art Kulisse.

Die Architekturkulissen und Böden sind in sandigen Farben gehalten und somit zurückhaltend gestaltet, damit Licht, Grün und Wasser die eigentlichen Ereignisse bleiben. Auf der Südseite sind erhöhte überdachte Loggien, die zum Verweilen auf ausgelegten Kissen einladen.

Nach Beendigung der Ausstellung wurde der Ausstellungspavillon abgebaut und das Gelände wieder hergerichtet.

Infos zu aktuellen Ausstellungen in der Bundeskunsthalle Bonn unter

http://www.bundeskunsthalle.de.


Dipl.-Ing. Veronika Vogelsang, Landschaftsarchitektin

 

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Dipl.-Ing. Francisco Molina, Architekt
Dipl.-Ing. Veronika Vogelsang, Landschaftsarchitektin